Energiesparen in Lebensmittelgeschäften: Der Fall von bonÀrea

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5
Minuten

Kunde

bonÀrea

Arbeitsbereich

Pilotprojekt in 15 Lebensmittelgeschäften, um die Fähigkeit von Spacewell Energy zu testen, die Energiekosten in allen Geschäften zu senken. Wird auf weitere Standorte ausgeweitet.

Ort

Verschiedene, Spanien

Lösung

Energiesparen in Lebensmittelgeschäften 

In der modernen Einzelhandelslandschaft ist das Energiemanagement nicht nur ein Kästchen für Nachhaltigkeit, sondern eine strategische Notwendigkeit. Einzelhandelsunternehmen in Europa gehören zu den größten Energieverbrauchern aller Branchen. Tatsächlich sind sie für etwa 25 % der weltweiten Emissionen verantwortlich, und allein in Großbritannien gibt der Sektor über 3,3 Milliarden Pfund pro Jahr für Energie aus. Diese Kosten sind nicht nur finanzieller Natur – sie haben auch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt, da sie jährlich etwa 215 MtCO₂e an Emissionen verursachen.

Die Faktoren, die den Energieverbrauch im Einzelhandel bestimmen, sind einheitlich: Beleuchtung, Heizung, Belüftung und vor allem die Kühlung in lebensmittelbezogenen Bereichen. Ineffizienzen in diesen Systemen treiben nicht nur die Betriebskosten in die Höhe, sondern beeinträchtigen auch die Nachhaltigkeitsziele und die betriebliche Widerstandsfähigkeit.

Hier kommt ein effektives Energiemanagement ins Spiel. Durch die Identifizierung von Verschwendungsbereichen, die Rationalisierung des Verbrauchs und die Optimierung energieintensiver Systeme können Einzelhändler Kosten senken, Emissionen reduzieren und das Einkaufserlebnis für Kunden und Mitarbeiter verbessern.

Energieeinsparungen im Einzelhandel: Die Fallstudie von bonÀrea

BonÀrea Agrupa, eine etablierte Marke in der spanischen Lebensmittelindustrie, wurde 1959 gegründet. Seitdem hat die Gruppe die vollständige Kontrolle über ihre Aktivitäten, von der Zucht über die Verarbeitung bis hin zur Logistik, und stellt sicher, dass die Produkte direkt in den Geschäften der Verbraucher erhältlich sind.

Mit fast 600 Filialen ist die Komplexität der Verwaltung des Energieverbrauchs und der unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Standorte gewachsen. Die Verwaltung des Energiebedarfs dieser Filialen, insbesondere für Kühlung und Beleuchtung, stellte eine große Herausforderung für das Unternehmen dar. Um dieses Problem zu lösen, initiierte bonÀrea ein Pilotprogramm für effizientes Energiemanagement und implementierte Spacewell Energy in 15 seiner Filialen.

Das Hauptziel des Projekts war es, zu demonstrieren, wie die Spacewell Energy-Plattform Energie- und Kosteneinsparungen aufspüren kann, und ihr Potenzial an mehreren Standorten zu bewerten.

Die Herausforderung Energie

Mit einer durchschnittlichen Fläche von 300 m2 pro Geschäft und einem Stromverbrauch von 100 % für Kühlung und Beleuchtung war die Verwaltung des Energiebedarfs eine Herausforderung für die Organisation. Vor allem, wenn man die wachsende Anzahl von Geschäften und den Energieverbrauch und die unterschiedlichen Verwendungszwecke an jedem einzelnen Standort berücksichtigt.

Das Hauptziel dieses Projekts war es, die Erkennung von Einsparungen zu demonstrieren, sowohl bei Energie als auch bei Geld. Außerdem sollte anhand von Daten begründet werden, wo Investitionen und Renovierungen notwendig sein könnten.

Die Energielösung

Die Spacewell Energy-Lösung hat bonÀrea dabei geholfen, seinen Energieverbrauch mit Echtzeitdaten zu verwalten. Dabei wurden Informationen aus dem öffentlichen Datadis-Hub (in Spanien) verwendet und alle Variablen wie die Oberfläche der Geschäfte, der Standort, die Wetterbedingungen, die Kältezähler, die Kaufkarten usw. integriert. Massive Datenanalysen und Berechnungen durch Spacewell Energy haben sich als äußerst nützlich erwiesen, um Energiesparmaßnahmen zu identifizieren und diese dann umzusetzen.

Die Plattform wird verwendet, um den Energieverbrauch mit Echtzeitdaten zu überwachen und um die Ergebnisse nach der Investition in Energieeffizienzmaßnahmen zu bewerten. Eine Schlüsselfunktion ist das Modul für die Baseline und die Messung und Überprüfung (M&V), mit dem die Entwicklung und die Einsparungen des Projekts verfolgt werden können.

Einige der identifizierten Energiesparmaßnahmen umfassen:

  • die Reduzierung des Energieverbrauchs im Standby-Modus
  • Änderungen am Layout der Geschäfte
  • Isolierung und Sonnenschutz,
  • Änderung der vertraglich vereinbarten Tarife

Spacewell Energy wurde auch verwendet, um Anomalien im Verbrauch zu erkennen, indem die verschiedenen Geschäfte miteinander verglichen wurden und durch Besuche in Geschäften mit ähnlichen Merkmalen festgestellt wurde, wo ein übermäßiger Verbrauch vorliegt.

Während der Pilotphase wurden 38 Energiesparmaßnahmen ermittelt, von denen die kosteneffektivsten ausgewählt und umgesetzt wurden. Das Projekt war ein Erfolg, da sich die Investition in weniger als 12 Monaten amortisiert hat.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Energiemanagement-Pilotprojekt von bonÀrea

  • 38 Energiesparmaßnahmen identifiziert, deren ROI in weniger als 12 Monaten erreicht wurde.
  • Durchschnittliche Ersparnisse in den Geschäften von 5,6% und bis zu 22% an bestimmten Orten.
  • Verbesserungen bei der Energieoptimierung von durchschnittlich 22% und bis zu 45%.
  • Nach dem Pilotprojekt haben sich 283 Geschäfte der Initiative angeschlossen, wobei über 200 Geschäfte aktiv über die Plattform überwacht werden.

Die nächsten Schritte sind…

  • Ausweitung des Projekts auf alle Geschäfte des Portfolios
  • Identifizierung und Umsetzung weiterer Energiesparmaßnahmen
  • Überwachung von kalten Produktionsdaten, wie Sollwerte, Kompressorstatus, Druck, etc.

Überwachung der PV-Anlagen der Geschäfte, einschließlich der erzeugten Energie, Analyse der Effizienz und Erkennung von technischen Problemen mit Hilfe von Warnmeldungen.

Breitere Strategien für Energieeffizienz im Einzelhandel

Energieeinsparungen kommen nicht von ungefähr – sie erfordern eine Mischung aus effizienten Systemen, fundierten Entscheidungen und ständiger Überwachung. Hier sind einige wichtige Strategien, die Einzelhändler anwenden können:

1. Verwenden Sie energieeffiziente Geräte

Der Wechsel zu verbrauchsarmer Beleuchtung (z.B. LEDs) und optimierten Kühlsystemen kann den Energieverbrauch erheblich senken. Effiziente Kompressoren und Isolierung können zum Beispiel den Energiebedarf für die Kühlung um bis zu 2,69% senken.

2. Verstehen Sie Ihre Ausgangssituation mit EMS

Wenn Sie 55MWh/Jahr verbrauchen, ist das gut oder schlecht? Die Antwort hängt von den spezifischen Merkmalen Ihres Geschäfts ab. Nur verlässliche Daten können verborgene Einsparpotenziale aufdecken – und genau hier spielt Energiemanagement-Software (EMS) eine Schlüsselrolle. Sie ermöglicht:

  • Datenerfassung und -analyse
  • Visualisierung in Echtzeit
  • Automatisierte Berichte und Anomalie-Warnungen

Eine minimale Installation – manchmal genügt es, die vorhandenen Steuerzähler anzuzapfen – reicht aus, um erste Erkenntnisse zu gewinnen.

3. Inbetriebnahme und kontinuierliche Überwachung

Eine ordnungsgemäße Inbetriebnahme stellt sicher, dass die Systeme vom ersten Tag an wie geplant funktionieren. Die kontinuierliche Überwachung ermöglicht es Ihnen, Abweichungen frühzeitig zu erkennen und zu handeln, bevor kleine Probleme zu großen Ausgaben werden.

4. Entwerfen Sie Läden mit Blick auf die Effizienz

Das Layout des Ladens, die Nutzung des natürlichen Lichts, die Belüftung und die Deckenhöhe haben alle einen Einfluss auf den Energieverbrauch. Ein flexibler Gestaltungsansatz, der Änderungen des Layouts ohne Bauarbeiten ermöglicht, kann Ihre Einzelhandelsflächen sowohl anpassungsfähig als auch energieeffizient machen.

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